Orthographie/Rechtschreibung

Die Rechtschreibung ist eine Norm der deutschen Sprache. Diese Norm soll die Kommunikation im deutschen Sprachraum absichern. Deutschland hat zahlreiche Dialekte. Der Duden ist so gesehen auch ein Weg, Chaos und Willkür im Sprachgebrauch entgegenzuwirken. Der Duden enthält alle zeitgeistigen Wörter der deutschen Sprache und wurde erstmals 1880 von Konrad Duden veröffentlicht. Der Duden regelt die offizielle Schreibung der Wörter und die Zeichensetzung (Interpunktion). Richtig zu schreiben, also die Rechtschreibung (Orthographie) einzuhalten, hilft nicht nur dabei, richtig verstanden zu werden, sondern erhöht auch die Chance, ernst genommen zu werden. Wesentlich umfangreicher als der Duden ist "Der Grimm", die Wörtersammlung der Gebrüder Grimm.

21 Millionen Menschen in Deutschland machen selbst bei einfachen Wörtern Fehler. Inzwischen hat jeder vierte Mensch in Deutschland einen Migrationshintergrund. Ende 2020 waren 11,43 Millionen Menschen in Deutschland Ausländer, also Menschen ohne deutschen Pass. Allein 3,9 Millionen Türken und Kurden (mit und ohne Pass) lebten in Deutschland. Hinzu kamen rund zwei Millionen postsowjetische Migranten (Russischsprecher), 867.000 Polen und 800.000 Syrer. Deswegen ist das Training des richtigen Schreibens (das Rechtschreibtraining) ein allgemein wichtiges Thema.

Die richtige Schreibung ist zu finden und zu trainieren, ist auch aus folgenden drei Gründen schwierig geworden: 1. Die neue deutsche Rechtschreibung von 1996, die von der deutschen Regierung und dem Duden propagiert wird, hat für mehr Verwirrung als Klarheit gesorgt. Deswegen haben einige deutsche Medien entschieden, dieser Rechtschreibung nicht zu folgen. Auch in vielen alten Büchern, die zum Teil kaum 30 Jahre alt sind, ist (natürlich) die alte Rechtschreibung zu finden.
2. Wegen des immensen Zeitdruck und des massiven Personalabbaus hat die Zahl der Fehler in deutschen Zeitungen deutlich zugenommen. Die doppelte oder gar dreifache Korrektur (Redaktionsleiter, Parteifunktionär, Drucker), die es früher einmal gab, gibt es nicht mehr.
3. Das omnipräsente Internet ist inzwischen zum Maßstab geworden. Durch Facebook, Whatsapp und Co. ist die schnelle Kommunikation im Chat zu einem signifikanten Einflussfaktor geworden. Weil die meisten Menschen nicht so schnell denken und richtig schreiben können, wie sich ein Chatverlauf entwickelt, sind sie dazu übergegangen, irgendwie zu schreiben, denn das Reaktionstempo zählt.

Der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung e.V. ist ein Verein, der sich mit dem Thema Analphabetismus beschäftigt.

letzte Aktualisierung: 18.04.2021