Schönes Deutsch

Deutschland kann stolz sein auf seine Dichter. Sie haben Weltruhm erlangt und sie fanden für ihr Schaffen eine Sprache vor, die ihnen dafür alle Möglichkeiten bot: Deutsch! Deutschkanal hat einige Wörter zusammengetragen, die einen guten Eindruck von der Schönheit der deutschen Sprache geben. Die Schönheit entsteht durch ein Mischung aus einem schönen Wortklang und der oft guten Wortbedeutung.

junge Frau schreibt an die Tafel, Bild mit K.I. erstellt von Martin Schramme

Anmut (Schönheit, Grazie)
Augenweite (wohltuende Schönheit)
Backfisch (Umgangssprache für ein junges, naives Mädchen; eigentlich ein gebackener Fisch)
Bauchgefühl (ein Gefühl aus dem Bauch heraus, unabhängig von Herz und Verstand, siebter Sinn; eine tiefe Ahnung; unerklärliches Wissen oder Fühlen, was passiert oder was wahr ist)
bauchpinseln(jemanden stark loben)
Blickfang (etwas oder jemand, wo man gerne hinschaut und was die ganze Aufmerksamkeit auf sich zieht)
Blumenmeer (ein großes Feld Blumen, das einem Meer gleicht)
blümerant (Gefühl leichter Übelkeit)
Blütenzauber (beeindruckende Blumendekoration)
Brimborium (nutzloser, großer Aufwand; übertriebenes Getue)
butterweich (sehr großzügig, leicht zu überzeugen, nachgiebig; sehr weich, mühelos zu schneiden)
doppeltgemoppelt (etwas doppelt sagen oder machen, ohne dass es notwendig ist)
Dreikäsehoch (scherzhaft für kleines Kind)
eiapopeia (Wort zur Begleitung der wiegenden Bewegung, mit der ein Kind in den Schlaf gesungen wird)
Eichhörnchen (kleines Säugetier mit buschigem Schwanz, das gerne in den Bäumen klettert)
Einerlei (Gleichförmigkeit, Eintönigkeit, Monotonie)
Einfaltspinsel (jemand, der seltsame Ideen hat, einfältig ist; Dummkopf)
Engelsgeduld (sehr geduldig; eine Geduld, wie sie nur Engel haben)
Feierabend (Zeit nach der Arbeit)
Fernweh (Sehnsucht nach einem fernen Land)
Fingerspitzengefühl (Empathie; die Fähigkeit, eine Situation und den optimalen Umgang damit so sensibel zu erspüren, wie es die Spitzen der Finger etwa bei Körperkontakt können)
Firlefanz (unnötige Dinge)
Freigeist (ein Mensch, der frei denkt und handelt, unabhängig von Propaganda, Massengeschmack und politischer Korrektheit)
Freudentaumel (Tanz vor Freude; vor Freude alles herum vergessen)
Freudentränen (Tränen der Freude)
frohlocken (positiv: sich über etwas Erfreuliches sichtbar freuen; negativ: über den Schaden eines anderen lachen)
Frühlingserwachen (Aufwachen der Natur im Frühling, 1891 Buch von Frank Wedekind gegen die Prüderie in der Erziehung der Kinder: "Frühlings Erwachen – Eine Kindertragödie")
Gänseblümchen (kleine, gelb-weiße Blumen)
gedankenversunken (sehr tief in seinen Gedanken sein)
Gedankenwelt (große und sehr individuelle Welt der Gedanken)
Gemütlichkeit (freundliche, warme Atmosphäre und Umgebung)
Glückskind (jemand, der großes Glück hat und mehr Glück als andere)
Goldrausch (Gier nach Gold, die alle Sinne betäubt und Menschen dazu bewegt, alle Regeln zu vergessen)
Heimat (der Ort, wo Menschen geboren und aufgewachsen sind, wo sie ihre Familie haben, ihre Wurzeln, ihre Kultur)
herzallerliebst (so lieb, dass es den Menschen ans Herz geht)
Hexenschuss (plötzlich auftretender Schmerz, als ob eine Hexe mit ihrem bösen Zauber zum Beispiel ins Bein oder in den Rücken geschossen hat)
Himmelsstürmer (Menschen, die große Ideen und Visionen haben, die vorwärts gehen mit Optimismus, Kraft und Mut, also den Himmel stürmen)
Hoffnungsschimmer (ein Schimmer Hoffnung, ganz wenig Hoffnung, der Anfang einer positiven Entwicklung)
Holunderblütentee (Tee aus den Blüten der Holunder-Pflanze)
Honigkuchenpferd (ursprünglich ein Gebäck; heute gerne verwendet für einen Menschen, der sehr glücklich ist und lacht wie ein "Honigkuchenpferd")
Kinkerlitzchen (Aktion oder Sache, die sinnlos, unnötig und albern ist)
Klangmalerei (auch Lautmalerie oder Onomatopoesie: rhetorisches Mittel oder spezielle Wörter, die einen Klang oder ein Geräusch sprachlich nachahmen oder versinnbildlichen, zum Beispiel der Vogel "Kuckuck", dessen Männchen Laute ausstößt, die dem Wort "Kuck-kuck" sehr ähneln)
Knusperhäuschen (Haus aus Lebkuchen wie in dem Märchen "Hänsel und Gretel", von dem man gerne knuspern, also ein Stück abbeißen, möchte)
Kopfkino (Bilder im Kopf, die durch eine bestimmte Aussage, ein Ereignis oder intensives Nachdenken ausgelöst werden können)
Krimskrams (eine Menge kleiner, wertloser Dinge)
Kristall (ein "Stein" mit regelmäßig angeordneten Bestandteilen und der durch seine Form und Farbe Menschen sehr beeindruckt und daher gerne als Schmuck getragen wird)
Labsal (etwas, was Körper und Magen besonders gut tut)
Lampenfieber (große Aufregung vor einer Prüfung oder einem öffentlichen Auftritt)
Larifari (sinnloses Reden, Gerede, Geschwätz)
Luftikus (leichtsinniger, oberflächlicher, wenig zuverlässiger Mann)
Luftschloss (Idee, die absolut nicht realistisch ist)
Melancholie (starke Traurigkeit, Seelenschmerz, großes Nachdenklichkeit)
Menkenke (großes Durcheinander; Menkenke machen = Schwierigkeiten machen)
Miethai (Hausbesitzer, der unverschämt hohe Mieten verlangt)
Morgenmuffel (jemand, der am Morgen nach dem Aufstehen schlechte Laune hat und sehr wortkarg ist)
Morgentau (Wassertropfen auf Pflanzenblättern und -blüten am Morgen nach einer kalten Nacht)
mucksmäuschenstill (sehr leise, so still wie ein Mäuschen, das aus Angst vor der Katze keinen Ton von sich gibt)
mutterseelenallein (vollständig allein, ohne Mutter, ohne Eltern, verlassen und verloren)
Narrenfreiheit (völlig Freiheit, alles zu tun und zu lassen, was man will)
Naschkatze (Mensch, der gerne nascht, also Süßes wie Schokolade, Bonbons oder Marmelade isst)
Naseweis (kleiner Junge, der so klug redet, als wäre er schon ein alter Mann)
Nesthäkchen (jüngstes Kind in einer Familie)
Nestwärme (emotionale Wärme der Familie, Wärme wie in einem Nest)
Neuland (neues, unbekanntes Land beziehungsweise Wissensgebiet in Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft oder Politik)
Ohrenschmaus (etwas, was für unsere Ohren angenehm ist, was gut klingt)
Paradies (herrlicher Ort in der Bibel, wo einst die ersten Menschen lebten)
Pfennigfuchser (ein geschäftstüchtiger Mensch, der um jeden Pfennig/Cent sreitet und selbst auf kleinste Gewinne nicht verzichtet)
Plaudertasche (ein Mensch, der sehr gerne plaudert, also viel erzählt und dabei gerne auch Dinge, die eigentlich niemand wissen soll)
Purzelbaum (eine Rolle kopfüber, wie sie Kinder gerne machen)
Pusteblume (verblühter Löwenzahn mit weißen "Fallschirmen" an den Samen, die beim Pusten/Blasen fliegen)
Pustekuchen (wenn sich etwas, was jemand versprochen hat, nicht erfüllt)
Quasselstrippe (normalerweise eine Frau, die schnell und ohne Ende redet)
Sahnehäubchen (Sahne oben auf dem Kuchen, ein besonderes Extra)
Sandkastenliebe (das Mädchen, das man schon im Sandkasten-Alter liebte)
Sanftmut (besondere Sanftheit und Zärtlichkeit)
Schabernack (Schabernack treiben = Unsinn/Blödsinn/Quatsch machen)
Schäferstündchen (heimliches Treffen eines Mannes mit einer Frau, in der Regel auch mit sexuellen Handlungen)
Scherzkeks = Scherz + Keks (ein Mensch, der andere Menschen veralbert oder etwas sagt, was Quatsch ist)
Schlafittchen (Jackenzipfel)
Schlaraffenland (ein fernes Land, in dem es alles gibt, wovon die Menschen träumen)
schlaubergern (schlau reden, alles besser wissen)
Schluckspecht (jemand, der zuviel Alkohol trinkt)
Schmetterling (Insekt mit wunderschönen großen Flügeln)
Schmollmund (Mund mit dicken Lippen, der signalisiert, dass man unzufrieden und mit einer Entscheidung oder Aussage nicht einverstanden ist)
Schneegestöber (Schneesturm)
Schnickschnack (sinnlose, unnötige Dinge)
Schnulli (Blödsinn, sinnlose, unnötige Dinge)
Sommernachtstraum (Komödie von William Shakespeare)
spitzbübisch (sein wie ein Spitzbube, ein Schlingel, ein frecher, kleiner Junge)
splitterfasernackt (komplett nackt)
Springinsfeld (unerfahrener, unreifer junger Mensch, der sich noch keine großen Gedanken macht und wie ein junges Pferd auf der Weide wild durchs Leben galoppiert)
Stelldichein (romantisches Treffen, erstmalige Zusammenkunft)
Sternschnuppe (Stern, der plötzlich mit einem Schweif vom Himmel fällt; tatsächlich Gesteinsbrocken aus dem Weltall, die in der Erdatmosphäre verglühen)
Stubenhocker (jemand, der nur in der Stube, also in seiner Wohnung, bleibt)
sturmfrei (Zustand einer Wohnung, wenn die Eltern nicht da sind und die Kinder machen können, was sie wollen)
Süßholz (Süßholz raspeln = sich bei jemanden mit besonders netten Worten beliebt machen)
Torschlusspanik (Panik vor Toresschluss; Panik, kurz bevor ein Geschäft oder Behörde schließt, Panik vor einer Prüfung)
Tunichtgut (jemand, der nichts Gutes tut)
Vergissmeinnicht (ein Blümchen, dass einer alten Erzählung nach Gott bat, es nicht zu vergessen)
verschlimmbessern (etwas besser machen wollen, aber tatsächlich weiter verschlechtern beziehungsweise verschlimmern)
Weidenkätzchen (ein Busch, dessen weichen Blütenstände wie kleine Katzen aussehen)
Wellenreiter (jemand, der mit einem Brett im Meer auf Wellen "reitet")
Wetterleuchten (das ferne Leuchten am Himmel, Blitze ohne Donner)
Wintermärchen (wunderschöne Winterlandschaft mit viel Schnee, tief verschneiten Bäumen und Eiszapfen)
Wolkendunkel (durch viele Wolken hervorgerufene Dunkelheit)
Wonneproppen (ein Baby oder Kleinkind mit dicken Backen)
Zeitgeist (Trend, Mode, der Geist der jeweiligen Zeit)
Zuckerpüppchen (Frau, die süß und zerbrechlich wie eine Puppe aus Zucker ist)
Zukunftsmusik (Ideen und Aussagen, welche die ferne Zukunft betreffen)
Zweisamkeit (das Zusammensein zweier sich liebender Menschen)
Zwieback (trocken gebackenes Brot)

Letzte Aktualisierung: 26.11.2024